Die 60er Jahre – Im Wandel der Zeit

Es gab eine Zeit, da war vieles, was heute selbstverständlich ist, noch unvorstellbar. Dies gilt nicht nur für technische Errungenschaften sondern betrifft fast alle Be­reiche gesellschaft­lichen Lebens. Schaut man zurück und sucht die Zeit des großen Wandels, trifft man auf die 60er Jahre, ein Jahrzehnt, das wie kaum ein anderes im Zeichen des Widerspruchs, des Protestes und vor allem der Veränderung stand. Die 60er Jahre, das Jahrzehnt des Wandels und des Aufbruchs.

In diese Zeit fällt in Quettingen die Gründung eines neuen kirchlichen Vereins, genauer ge­sagt eines Sportvereins: Die DJK Quettingen e.V. Für alle, die es vielleicht nicht wissen, DJK steht für Deutsche Jugend Kraft.

Am 30. Januar 1963 wird in der Gemeinde St. Maria Rosenkranzkönigin in Quettingen um 20.00 Uhr unter Vorsitz von Dipl.-Ing. Leo Bayer der neue Verein ge­gründet. Der weitere Gründungsvorstand bestand aus dem Geschäftsführer und stellvertretenden Vorsitzenden Karl-Werner Otto, dem Kas­senwart Stefan Welches, dem Vertreter von Geschäftsführer und Kassenwart Hubert Ohlig, sowie dem geist­lichen Beirat Kaplan Franz Padberg.

In den Vereinsfarben rot-schwarz ging man in den Sportarten Tischtennis und Spiel und Sport für jedermann an den Start. In den 60er Jahren unterteilte sich Freizeit generell in „draußen“ und „drin­nen". Die eigentliche Freizeit war „draußen", „drinnen" nur eine not­gedrungene Alternative bedingt durch un­abänderliche äußere Einflüsse wie Sonntage, extrem schlechtes Wetter oder Krankheit. Spielgefährten für „drinnen" waren nur schwer zu bekommen, sodass man sich „drinnen" meist alleine be­schäftigen musste. „Drinnen" drohte ständig das Gespenst Langeweile. Ganz anders „draußen". „Draußen" war Freizeit mit einem Hauch von Freiheit. Begrenzt wurde unser „Draußen" mit fortschreitenden Jahren immer weiter. Selbst in kleineren Städ­ten und Dörfern nahm der Straßenverkehr zu. Immer öfter musste man beim Seilspringen, Federball oder anderen Straßenspielen vorbeifahrenden Autos Platz machen. Dampfwalzen und Teermaschinen asphaltierten auch die Seiten­straßen. Bürgersteige wurden befestigt, Bolzplätze wurden eingezäunt und bebaut. Selbst vom Schulhof wurde man jetzt nach Unterrichtsschluss verjagt.

Sportvereine nahmen somit langsam aber sicher an Bedeutung zu. Die Freizeit­gestaltung wurde mehr und mehr in organisierte Formen gelenkt.

Das waren die äußeren Umstände, in die die Gründung des neuen Sportvereins fielen. In Deutschland blieben vom Jahr 1963 vor allem folgende Ereignisse in Er­innerung:

Seit dem 1. April strahlte in der Bundesrepublik Deutschland offiziell ein 2. Fernseh­programm, es dauerte allerdings noch etliche Jahre, bis es von allen Fernseh­teilnehmern empfangen werden konnte. Markenzeichen des ZDF wurden die aus dem Werbefernsehen bekannten Trickfiguren, die Mainzelmännchen: Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritz­chen.

Am 24. August war der erste Spieltag der neuen Bundesliga. Das erste Bundesligator fiel bereits nach 58 Sekunden Spielzeit für Borussia Dortmund im Spiel gegen Werder Bremen. Der Torschütze - Timo Konietzka. Erster Bundesliga-Meister wurde der 1. FC Köln. Am 7. November wurden im niedersäch­sischen Lengede die letzten elf Bergleute, die 14 Tage lang in 60 m Tiefe verschüttet waren, nach einer spektakulären Aktion gerettet. Diese Rettung ging in die Geschichtsbücher ein als Wunder von Lengede.

In der großen weiten Welt waren die 60er geprägt vom Attentat auf John F. Kennedy, Martin Luther King, dem Kalten Krieg und dem ersten Mann im Mond, Neill Armstrong, der 2012 verstorben ist.

Die Musikwelt wurde beherrscht von den Beatles, Rolling Stones und Bee Gees, in Deutschland hörte man Alexandra, „Schuld war nur der Bossa Nova“ und Drafi Deutscher mit „Marmor, Stein und Eisen bricht“.

Im Fernsehen gab es zu der Zeit Bonanza, Raumpatrouille, Mit Schirm, Charme und Melone, Der Kommissar, Daktari und Forellenhof. Die Kinder erfreuten sich an der Augsburger Puppenkiste, Flip­per, Fury und Lassie.

Am 25.08.1967 bricht in Deutschland die Ära des Farbfernsehens an.

Auch in der Gemeinde St. Maria Rosenkranzkönigin sind die 60Jahre geprägt von Ver­änderungen.

Am 15.09.1963 wird die kanonische Pfarrei „St. Maria Rosenkranzkönigin“ ge­gründet. Am 11.02.1965 wird Karl-Heinz Vogt neuer Kaplan in Quettingen. Am 01.09.1967 tritt unser immer noch aktiver Orga­nist Heinrich Witprächtiger seinen Dienst an. 03.03.1968 – Pfarrer Ernst Jekel feiert sein goldenes Priesterjubiläum. Zu dieser Zeit hat unsere Gemeinde 4.721 Katholiken.

1968 wird der erste Pfarrgemeinderat gewählt unter Vorsitz von Franz Bützler.

1969 geht Pfarrer Jekel in den Ruhestand, sein Nachfolger ist Pfarrer Wolfgang Berens, der von nun an geistlicher Beirat der DJK ist, in Köln wird Josef Kardinal Höffner Erzbischof von Köln.

Die DJK-Tischtennisabteilung hat mittlerweile neben der Herren- auch eine Damen- und Jugend­mannschaft, die Herrenmannschaft steigt in der Saison 67/68 in die Be­zirksklasse auf. 1. Vorsitzender ist seit dem 27.05.1966 Heinz Burger.

Die 70er Jahre – Flower Power und Hippiebewegung

Die Siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts können mit Fug und Recht als Kultjahr­zehnt be­schrieben werden. Jedes einzelne dieser zehn Jahre birgt seine eigene Geschichte durch die zahlrei­chen signifikanten Ereignisse, die es in unseren Herzen ewig weiter leben lassen werden. Leider kön­nen wir nur einige heraus­ragende näher beleuchten.

In Deutschland wurde die innenpolitische Landschaft besonders geprägt durch die Terroristen der RAF. Im Mai 1970 gelang es Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und anderen, Andreas Baader aus dem Gefängnis zu befreien. Diese spektakuläre Aktion wurde zur Ge­burtsstunde der radikalen Vereinigung „Rote Armee Fraktion“. Traurige Höhepunkte dieser Zeit waren die Schleyer-Entführung und die Er­mordung von Generalbundesanwalt Buback.

Das sportliche Ereignis des Jahres 1972, die XX. Olympischen Spiele, die in München statt­fanden, wurden zu einem politischen Massaker. Elf Sportler der israelischen Mannschaft wurden von der pa­lästinensischen Terror-Organisation „Schwarzer September“ als Geiseln genommen. Die Befreiungs­aktion durch deutsche Behörden scheiterte. Alle Geiseln, fünf Terroristen und ein deutscher Polizist starben. Die Spiele wurden nicht vorzeitig beendet, aber die fröhlichen Spiele von München waren unwiederbringlich vorbei.

Schlagzeilen machten weltweit auch die Washingtoner Watergate-Affäre, der Vietnam-Krieg, die Öl­krise 1977 mit autofreiem Sonntag und die Guillaume-Affaire, die Willy Brandt zum Rücktritt zwang.

Weitere Sportgrößen der 70er Jahre waren Heide Rosendahl, Eddy Merckx, Niki Lauda und Muham­mad Ali, der in einem legendären Boxkampf seinen Titel im Schwergewicht gegen George Foreman durch K.O. verteidigte.

1974 wurde Deutschland im eigenen Land Fußballweltmeister, während die Bundes­liga durch Borus­sia Mönchengladbach und Bayern München dominiert wurde.

In der Musikszene bleibt uns vor allem die schwedische Popgruppe ABBA in Er­innerung, die mit ihrem Titel „Waterloo“ eine Weltkarriere starteten, sowie das Musical „Saturday Night Fever“, gesungen von den Bee Gees mit John Travolta in der Hauptrolle. Die Rocklegende Elvis Presley stirbt am 26.06.1977 und löst eine weltweite Welle der Trauer aus.

In Köln betritt eine Mundartband die Bühne, die zunächst mal für Erstaunen sorgt. Langhaarig, in Jeans und barfuß tauchte die Band mit E-Gitarren und Verstärkern in den heiligen Hallen des Kölner Frohsinns auf. Mit ihrem ersten Titel „Rievkoche-Walzer“ starten sie eine bis heute andauernde Karri­ere.

Auch in der Automobilbranche tut sich vieles. Auf dem Markt waren Manta, Ascona, Fiat 126 sowie der Audi 80. 1974 ist das Geburtsjahr der Generation Golf.

In Leverkusen bleibt aus den 70er Jahren vor allem die Gebietsreform im Gedächt­nis, in deren Folge Opladen, Bergisch-Neukirchen und Hitdorf eingemeindet werden. Die neue kreisfreie Stadt Lever­kusen hat 1975 171.000 Einwohner, Oberbürger­meister ist Wilhelm Dopatka.

In unserer Pfarrgemeinde beginnen die 70er Jahre mit einem Todesfall. Am 06.02.1970 ver­stirbt Pfar­rer Ernst Jekel, 1971 wird die Friedhofskapelle eingeweiht.

Bei der DJK wurde währenddessen am 01.07.1970 die Damen-Gymnastik-Gruppe ge­gründet, am 02.02.1973 feierte man das 10jährige Vereinsbestehen.

1977 eröffnet der zweite Kindergarten unserer Gemeinde an der Pommernstraße. Er erhält den Na­men Maximilian-Kolbe-Kindergarten. 

Perestroika, Glasnost und Mauerfall – die Schlagwörter der 80er Jahre

„Wir sind das Volk“ und „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ sind sicherlich Sätze, die noch jedem von uns, der das entsprechende Alter hat, gegenwärtig sind.

Das einschneidenste Ereignis der Geschichte in den 80er Jahren ist und bleibt der Mauerfall am 09.11.1989 und die daraus resultierende Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.

Doch auch auf anderen Gebieten bleiben die 80er im Gedächtnis. Hier eine kurze Auswahl:

Fönfrisuren – Karottenhosen – Neue deutsche Welle – Schwarzwaldklinik – Boykott der olympischen Spiele in Moskau – Dallas – Denver Clan – Modern Talking – Ram­stein – Traumschiff – Schulterpols­ter – Zauberwürfel – Privatfernsehen

Auch bei der DJK waren große Veränderungen zu verzeichnen. Nachdem der 1. Vorsitzende Heinz Burger aus beruflichen Gründen umgezogen war, übernahm Karl-Werner Otto dessen Amt am 25.05.1982. Durch zahlreiche neue Sportarten wie Kinderturnen, Wirbelsäulen-, Jazz- und Senioren­gymnastik konnte die Mitgliederzahl auf 360 erhöht werden. Am 30.01.1988 feiert man das 25jährige Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung im Pfarr­saal.

In der Pfarrgemeinde sind die 80er geprägt vom Abschied der letzten 6 Ordens­schwestern aus dem Marienheim, der Feier des silbernen Priesterjubiläums von Pfarrer Berens, dem 50jährigen Jubiläum des Kindergartens St. Maria Rosenkranz­königin sowie der Einweihung des renovierten ehemaligen Jugendheims, das den Namen „Pfarrer-Jekel-Haus“ erhält. 1989 wird Joachim Kardinal Meisner Erz­bischof von Köln. 

Die 90er Jahre – die Landkarten ändern sich

Die 90er Jahre tragen eine Brandmarke, die der im Osten Europas sterbende Kommunismus geprägt hat. Eine starke Bewegung auf der Europakarte wurde be­merkt. Viele Länder fielen auseinander, andere erlangten ihre Freiheit, weitere führten Kriege. Die Tränen der Trauer und Verzweiflung, aber auch der Freude flossen in Strömen überall auf der Welt.

In Deutschland beginnen die 90er Jahre mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober. Der Benzinpreis beträgt zu dieser Zeit 65,9 Pfennig und Deutschland wird in Italien Fußballwelt­meister.

Auch in der Welt kommt es zu weitreichenden Veränderungen durch das „Aus“ der Sowjetunion, dem Balkankrieg, dem Ende der Apartheid in Süd­afrika. 1997 geht die Kron­kolonie Hongkong zurück an China und Prinzessin Diana stirbt bei einem Auto­unfall. 1998 endet die 16jährige Regierungszeit Hel­mut Kohls. Er wird von Gerhard Schröder abgelöst, der 1999 mit der Bundesregierung nach Berlin umzieht. Weitere Schlagzeilen machen das Klonschaf Dolly und der Unfalltod Ayrton Sennas sowie der Gewinn der Fußballeuropa­meisterschaft 1996 durch ein Golden Goal von Oliver Bierhoff.

Die Mode der 90er Jahre hinterlässt keine bleibenden Eindrücke. Leggins, bauchfreie Pullis und Car­gohosen lassen einen noch heute erschauern.

In der Musik machen Madonna, Michael Jackson, Shakira, Die Prinzen, Whitney Houston und die Spicegirls von sich reden während im Fernsehen Günter Jauch mit „Wer wird Millionär“ an den Start geht und bis heute erfolgreich ist. Alle Rekorde der Filmwelt bricht der Kinostart von Titanic.

Auch bei der DJK Quettingen kündigen sich Veränderungen an. Auf der Jahres­hauptver­sammlung am 15.02.1991 gibt der langjährige Vorsitzende Karl-Werner Otto seinen Vorsitz aus beruflichen Gründen ab, sein Nachfolger wird Theo Etzler. Im gleichen Jahr startet die DJK gemeinsam mit der Stadt das Projekt „Sport mit Aus­siedlern für Jugendliche und Kinder“. Im Mai des folgenden Jahres veranstaltet sie eine Wallfahrt zum Altenberger Dom und in Quettingen wird der „Drickes mit dem Zachäus“ einge­weiht.

Am 18.02.1994 wechselt erneut das Amt des ersten Vorsitzenden. Zum neuen Vor­sitzenden wird Karl-Hermann Weis gewählt, der der DJK seit der Gründung 1963 angehört und das Amt bis heute innehat. Die DJK zählt 1994 446 Mitglieder, davon 165 Jugendliche unter 18 Jahren. Mit Badminton, Basket­ball, Volleyball, Schach, Gymnastik, Jazz-Gymnastik, Wirbelsäulen­gymnastik, Tischtennis und Kin­derturnen ist das Sportan­gebot des Vereins breit gefächert.

Auch wird 1996 der beliebte Wandertag ins Leben gerufen, der bis heute als Sportlertag am 3. Okto­ber ein fester Termin ist und vielen Quettingern ihre schöne Heimat ein Stück näher gebracht hat. Ebenso Tradition ist das anschließende ge­mütliche Beisammensein im Pfarr­saal mit Erbsensuppe und Kuchenbuffet. Im gleichen Jahr verstirbt die langjährige Geschäftsführerin Hedwig Teuber, als Nach­folgerin ist bis heute Rita Weis im Amt.

In der Gemeinde St. Maria Rosenkranzkönigin geht Pfarrer Wolfgang Berens in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird 1997 Pfarrer Ulrich Sander, der auch neuer geist­licher Beirat der DJK wird. 

2000 – 2013 – Ein neues Jahrtausend

Man könnte das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts durchaus gleichsetzen mit Terroran­schlägen, Umwelt- und Naturkatastrophen, Finanz- und Eurokrise. Kein anderes Jahrzehnt zuvor ist so geprägt davon wie das neue Jahrtausend.

Das Ereignis aber, das sich untrennbar mit dem neuen Jahrtausend verbindet, ge­schah am 11. Sep­tember 2001. Ungefähr 3000 Menschen wurden Opfer der Terror­anschläge, die sich in New York und Washington ereigneten. Millionen Zuschauer wurden am Bildschirm Zeuge, wie Selbstmordattentäter der islamistischen Terror­organisation al-Qaida mit Passagier­flugzeugen in das World Trade Center flogen, explodierten und in der Folge beide Türme des Bauwerkes zum Einsturz brachten. Fassungs­losigkeit, Wut und maßlose Trauer waren die ersten Emotionen, die sich breitmachten. Die Terroran­schläge, die auch das Washingtoner Pentagon be­schädigten, waren in ihrem Ausmaß ein nie dage­wesener Akt menschlicher Gewalt. Dass das Weiße Haus als wahrscheinlich drittes Ziel verschont blieb, war dem mutigen Eingreifen der Passagiere eines Flugzeuges zu verdanken, die dann mit dem Flug­zeug nahe Pittsburgh dennoch abstürzten.

Das Jahr 2002 beginnt in Europa mit der Einführung des Euro als Bargeld-Zahlungsmittel. Viele Deut­sche trauern ihrer DM-Mark hinterher, vor allem da die Preise steigen und der Urlaub in den Nach­barländern deutlich teurer wird. Im Sommer kommt es in Ostdeutschland zur Jahrhundertflut an der Elbe.

Weitere Naturkatastrophen machen in den folgenden Jahren von sich reden. Am 2. Weih­nachtstag 2004 erschüttert ein Erdbeben der Stärke 9,1 den Indischen Ozean, der daraus resultierende Tsunami kostet 230.000 Menschen in Sri Lanka, Thailand, Malaysia und Indonesien das Leben, zahlreiche Erdbeben wie in Haiti, China, Italien führen uns vor Augen, dass der Mensch die Natur nicht beherr­schen kann. In Japan kommt es im März 2011 zu einem folgenschweren Erdbeben, der nachfolgende Tsunami kostet nicht nur viele Menschenleben, sondern löst in Fukushima beinahe eine Atomkata­strophe aus.

Hitzewellen – Kältewellen – Schneerekorde – Kyrill – Hurricane Cathrina in Atlanta – Einsturz des Kölner Stadtarchivs – Loveparade in Duisburg – Ölkatastrophe im Golf von Mexico – Mordanschlag in Norwegen – Finanzkrise – Eurokrise – Rettungs­schirm - Griechenlandpleite - die Katastrophen neh­men kein Ende.

In der Politik tut sich vieles. In den USA wird Barack Obama als erster Afro­amerikaner Präsident der Vereinigten Staaten, in Deutschland schafft es eine Frau an die Spitze der Bundesregierung als An­gela Merkel 2005 Bundeskanzlerin wird. Unrühmliche Schlagzeilen macht dagegen Christian Wulf, der als erster deutscher Bundespräsident zurücktreten muss und von Joachim Gauck abgelöst wird.

„Wir sind Papst“ lautet die Schlagzeile als 2005 Joseph Kardinal Ratzinger Papst Benedikt der XVI. wird und im Sommer den Weltjugendtag in Köln besucht.

2006 findet in Deutschland die Fußballweltmeisterschaft statt und bleibt als Sommer­märchen in Erin­nerung, leider mit Italien als Weltmeister. Weltmeister werden da­gegen 2007 unsere Handballer, „Wenn nicht jetzt, wann dann“ heißt der Hit der Höhner, der den Erfolg begleitet. Für Schlagzeilen sorgen auch Michael Schumacher und Sebastian Vettel in der Formel 1 und Lance Armstrong im Radsport. Letzterer wollte als siebenmaliger Tour de France Gewinner in die Annalen eingehen, auf­grund schwerwiegender Dopingvorwürfe wurden ihm 2012 jedoch alle Titel aberkannt.

Die Musikwelt wurde 2009 durch den Tod von Michael Jackson erschüttert. Ein anderer großer Künstler verstirbt im Jahr 2012, Jopi Heesters im biblischen Alter von 108 Jahren.

2011 haben die Deutschen wieder Grund zum Jubeln. Lena gewinnt den Eurovision Song Contest. Im Kino begeistern uns Harry Potter und Herr der Ringe.

Auch Leverkusen ist geprägt von Veränderungen.

Der Beginn des neuen Jahrtausends bleibt vor allem den Fußballfans in Erinnerung. Bayer 04 wird in der Saison 2001/2002 dreimal Vize, Bundesliga, DFB-Pokal und Champions­league enden jeweils nur mit Platz 2. Drei weitere Vizetitel in anderen Jahren verhelfen Le­verkusen zur neuen Bezeichnung Vizekusen.

2003 schließt das Ausbesserungswerk der Bahn in Opladen, Jahre später entsteht auf dem Gelände die neue Bahnstadt Opladen mit Wohnbebauung, Campus und dem restaurierten Wasserturm der Altstadtfunken. Die Bayer AG gliedert den Chemiebereich aus, der neue Name lautet Lanxess. 2005 eröffnet die Landesgarten­schau am Rhein ihre Pforten auf der ehemaligen Mülldeponie und wird an­schließend in den Neulandpark umgewandelt. Auch das Stadtbild in Wiesdorf ändert sich gravierend. An Stelle des Bayerkaufhauses und des Rat­hauses wird 2010 die neue Rathausgalerie eröffnet, mit einem Rathaus in Ufo-Manier.

Auch in Quettingen bleiben wir im neuen Jahrtausend von Veränderungen nicht ver­schont. Das Erz­bistum führt unter dem Motto „Zukunft heute“ rigorose Sparmaß­nahmen durch, welche gravierende Änderungen nach sich ziehen. Aus den beiden Pfarrgemeinden St. Maurinus und St. Maria Rosen­kranzkönigin wird zunächst der Seelsorgebereich Lützenkirchen/Quettingen, dann die Pfarreienge­meinschaft, der Kirchengemeindeverband und schließlich am 01.01.2011 die fusionierte Pfarrei St. Maurinus und Marien. Auch in der personellen Besetzung tut sich einiges, aktuell sind Pfarrer Ulrich Sander als leitender Pfarrer, Pfarrer Helge Korell als Pfarrvikar und Martin Müller als Pastoralreferent aktiv. Im Zuge der Sparmaßnahmen mussten leider auch das Pfarrer Jekel Haus verkauft und der Kindergarten Maximilian Kolbe an die Caritas übertragen werden. Positiv bleibt der Umbau des Mari­enheims, neue Chorfenster und der Umbau des Kindergartens St. Maria Rosen­kranzkönigin zu ver­merken.

Für die DJK Quettingen beginnt das neue Jahrtausend in der Saison 2000/2001 mit dem Aufstieg der ersten Tischtennis-Herrenmannschaft in die 1. Kreisklasse. 2003 feiert unser Verein sein 40jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Werner Heisenberg Schule. Am 26. Juni 2005 findet anlässlich der Landesgartenschau in Leverkusen im Stadtteil Quettingen ein Stadtteilumzug statt. Unter der Feder­führung der Fördergemeinschaft Quettingen erblüht Quettingen sprichwörtlich. Die DJK Quettingen nimmt mit etwa 130 Teilnehmern an dem Umzug teil. Vom Aufstellplatz Holzer Wiesen ziehen wir durch das geschmückte Quettingen bis zum Festplatz am Schützenbürgerhaus, wo dieser Sonntag bei bestem Wetter gemütlich ausklingt. Im Jahr 2006 kommt zum zweiten Mal in der Vereinsge­schichte eine Bundesligamannschaft im Tischtennis zu einem Freundschaftsspiel zu uns nach Quet­tingen. Die Damenmannschaft vom TC Kroppach gewinnt natürlich überlegen. Ein gemeinsames Essen in der BayArena rundet den Tag ab. 2010 gelingt der 1. Tischtennis-Herrenmannschaft der Aufstieg in die Landesliga. Neue Sportarten wie das Nordic Walking haben inzwischen einen Platz im Verein gefunden.

Was die Zukunft bringt wird sich zeigen. Änderungen im Schulalltag wie die Ein­führung der Ganztags­schule machen den Vereinen das Leben sicherlich nicht leichter, neue Heraus­forderungen werden an die Verantwortlichen heran getragen, Lösungen müssen gefunden werden. Wir hoffen in unserer aller Sinne, dass dieses auch in Zukunft gelingt.

Eine Zeitreise zu verfassen stellt immer eine große Herausforderung dar. Schnell hat man ein für den einen oder anderen wichtiges Ereignis vergessen. Dies sei mir hier verziehen. Ich hoffe dennoch, dass ich Ihnen mit der Reise durch die vergangenen 50 Jahre in der Welt, Leverkusen, unserer Pfarrge­meinde und unserem Verein ein kleines Lesevergnügen bereitet habe und vielleicht das eine oder andere „Ach ja“ Erlebnis stattgefunden hat.

Petra Beurschgens